Aktuelles Projekt:
Der schwule Fußballer – lange ridikülisiert oder als Widerspruch in sich negiert – ist auch nach dem Coming-out prominenter Kicker wie Robbie Rogers und Thomas Hitzlsperger immer noch eine Randerscheinung, die in der Fußballwelt so manche*n nachhaltig (ver-)stört. Während sich der Diskurs über Homophobie im Männerfußball weiter um die Leerstelle eines aktiven schwulen Spielers in den deutschen oder europäischen Profiligen dreht, hat Stefan Heissenberger mittels teilnehmender Beobachtung als Spielertrainer den Team-Alltag eines schwulen Fußballteams auf und neben dem Platz untersucht. In seiner dichten Ethnografie richtet er den Blick auf die Anfänge in den 80er Jahren, die nicht unangefochtene Vereinsmaxime sozialer Inklusion, die Funktion von Frotzeleien und die Frage, wie die Spieler auf und neben dem Platz Männlichkeit verkörpern und ob oder inwieweit sich schwule und straighte Fußballermännlichkeiten überhaupt voneinander unterscheiden.